Donnerstag, 1. September 2011

Meine Welt sind die Berge


Endlich habe ich es geschafft, mich für ein paar Minuten der Reiseberichterstattung zu widmen. Es ist schwer, meine Aufmerksamkeit auf das Niederschreiben meiner Erlebnisse zu lenken, denn ich habe immer das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich mich vor den Computer setze. Wahrscheinlich ist das ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass ich jeden Moment hier in Johnsons Landing genieße.
Doch ich fange besser von vorne an... Anfang August bin ich mit Francis, der mich netterweise in seinem Auto mitgenommen hat, nach Kaslo gefahren. Unser Roadtrip dauerte insgesamt 3 Tage und führte uns durch B.C´s Obst- und Fruchtanbauregion (Okanagan), sodass unser Kofferraum mit saftigen Pfirsichen und frischen Kirschen gefüllt war. 
Weinberge im Okanagan
 Kootenay River, Nelson
In Kaslo, einer 1000 Einwohner Stadt in den Kootenays, habe ich dann meine neuen Gastgeber für den nächsten Monat getroffen; Kate und Harvey, ein älteres Ehepaar die mir in den darauffolgenden Tagen sehr ans Herz gewachsen sind. Anstatt mich wie eine Arbeitskraft zu behandeln, wurde ich wie eine Tochter aufgenommen und mit offenen armen in alle Familienaktivitäten integriert. 
Hafen von Kaslo,  Kootenay Lake
mein erster Bär
Fletcher Falls
Nun befinde ich mich auf ihrem privaten Bauernhof in Johnson´s Landing; direkt in den Bergen und am Rande des endlosen Kootenay Lakes. Die Beiden sind letzte Woche allerdings in den Urlaub nach Alaska aufgebrochen, sodass ich die Farm alleine mit Galen, Harvey`s Sohn, und zwei neuen Wwofern betreue. Alles funktioniert sehr gut, einige entflohene Hühner und verdurstete Pflanzen ausgenommen. Ich habe mich verliebt in diesen Ort, alles ist so groß und mächtig. In den Wäldern trifft man auf Bären, Elche und Truthähne. An den Wegrändern wachsen farbenprächtige Wildblumen. Das Wasser des Sees ist so klar, als ob man in einen Spiegel tauchen würde.
Kootenay Joe
Gemüse Garten, Johnsons Landing Homestead
Megan + Mohn, Galen + Apfelkuchen, Wiebke + Erbsen
Meine Erlebnisse hier sind von einzigartiger Natur: anstrengende aber atemberaubende Wandertouren, ein Auftritt mit unserer Familienband auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung, Spritztouren mit dem AllTerrainVehicle, Dunkelheit erhellende Gewitterblitze in der Nacht, Schlafen unter dem Sternenhimmel, nächtlicher Besuch von Algot Johnson´s Geisterkatze, Gruselgeschichten am Lagerfeuer, Singen unter dem Apfelbaum, selbstgebackene Muffins auf dem Wochenmarkt verkaufen, eine Nacht in der Holzhütte auf dem Berggipfel.
Ausblick ins Kootenay Valley

Lubo, Katarina, Galen & Wiebke

Mount Willett


Alex am Fry River
Galen auf Kootenay Joe

Ich genieße wunderbare Gesellschaft, will nicht fort von diesem Ort auch wenn es mich in die Ferne zieht.
Momentan treffen wir alle fleißig Vorbereitungen für den Algot Johnson´s Day, der von Galen am 5. September organisiert wird. Algot Johnson war ein Einwanderer aus Schweden, der in den 20er Jahren diesen Landstrich besiedelte und eine Farm gründete. Ihm zu Ehren wird es eine Parade vom Fuße des Kootenay Joe Mountiain bis zum See geben, außerdem werden größte/kleinste Zucchini sowie die verrückteste Karotte prämiert. Die Bilder können zwar nicht alle Erlebnisse widerspiegeln, aber zumindest einen kleinen Eindruck vermitteln.
Kootenay Joe
Ruhe nach dem Sturm

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