Es ist Vorweihnachtszeit am Yukon. Zugegeben, es ist mit der ganzen deutschen Weihnachtsstimmung nicht zu vergleichen, was aber nicht so schlimm ist. Immerhin gab es schon die ersten Kekse und auf dem Tisch steht ein Adventskranz mit drei Kerzen, der Adventskalender in der Lobby wurde allerdings noch nicht angerührt. Auch der Nikolaus findet anscheinend nicht den weiten Weg nach Kanada, der sechste Dezember ist hier nichts besonderes.
Wegen des Feuers darf man auch mal als WWOOFer in der Swiss Cabin schlafen |
In meinem Bett wartet dann allerdings jemand "sehnsüchtig"!!! |
Die arctic dogs hingegen bevorzugen die Kälte |
Ok, ein bisschen wurde dann doch zumindest in Whitehorse schon bereits Ende November das Weihnachtsfest eingeläutet. Am 26. November startete am späten Nachmittag der Muktuk Truck mit einem sechsköpfigen Hundegespann im Trailer Richtung Downtown, Whitehorse.
Teambesprechung! Letzte Anweisungen... |
Durch eine vertrauenswürdige Quelle hatte sich ein gewisser Herr namens Santa Clause angekündigt, der ein passendes Fortbewegungsmittel suchen würde. Auf der Main Street war schon alles vorbereitet: Vor dem offiziellen Startpunkt des Yukon Quests stand ein riesiger, reich geschmückter Weihnachtsbaum, in den Straßen hatte sich eine, für diese Stadt, riesige Menschenmenge angesammelt, es wurde reichlich musiziert.
Vor allem in den etlichen Kindergesichtern konnte man die angespannte Erwartung erahnen. Um 16:45 Uhr war es dann soweit. Letztendlich spannten wir nur vier Hunde vor den, mit Lichterketten geschmückten, Schlitten, Santa nahm Stellung auf dem Gefährt und auf ging es zum Startpunkt der Christmas parade, am Ende der Main Street unter dem Tannenbaum. Von dort startete dann auch die Parade. Die Hunde blieben trotz der Feierei erstaunlich ruhig und zogen den Weihnachtsmann tapfer an der Spitze des Zuges um die zwei vorgesehenen Straßenblocks. Ich bekam von dem ganzen Trubel leider nicht so viel mit, ich musste den Truck durch die Menschenmenge auf einen geeigneten Parkplatz buchsieren, konnte demnach leider auch nicht so viele Fotos machen.
Nachdem wir die Hunde nach der gut zehnminütigen Parade wieder in dem Trialer gebracht und den Schlitten auf dem Truck verstaut hatten, traten wir nach einer heißen Suppe auch schon wieder den Rückweg an. Ich bin schon jetzt auf den kanadischen Heiligabend gespannt...
In den vergangenen Tagen war es ungewöhnlich warm. Bei den sommerlichen Temperaturen von um die sechs Grad plus fing es sogar kurzzeitig an zu tauen, es war tierisch glatt. Auf diese warme Periode kam dann allerdings zum Glück recht schnell der Schnee zurück. Innerhalb eines Tages fielen rund 30 cm, die Temperaturen vielen sanken wieder auf minus 26 C°. Nach diesem erneuten Wintereinbruch ereilte mich an einem Nachmittag dann der Hilferuf Franks. Beim Räumen der Straße hatte er sich nahe am Highway mit dem Schneepflug fest gefahren. Ohne Probleme konnten wir ihn allerdings aus dem Schneeberg ziehen. Dank meines Anhängerführerscheins werde ich des öfteren gebeten, das Rangieren der Trialer zu übernehmen. Das war auch der Grund dafür, dass ich mich, zusammen mit zwei weiteren Teammitgliedern, abends mit einem defekten Schneemobil auf dem Anhänger auf den Highway Richtung Mario begab. Wir fanden den Weg, es lag allerdings danach ein „13- stündiger“ Arbeitstag hinter uns...
An meinem freien Tag stand die Erkundung des Magic Trialers auf der anderen Seite des Flusses auf dem Plan. Ein etwas komisches Gefühl überkam mich, als ich dadurch das erste Mal den zugefrorenen Fluss überquerte. Einfach cool, da steht so ein Trialer mitten im Feld, es wird vermutlich einige Aufräumtage kosten, bevor man etwas mit diesem Gefährt anstellen kann! ;)
Meinen Puppies geht es super. Sie haben begonnen feste Nahrung aufzunehmen, auf ihren tapsigen Pfoten werden die ersten Spielversuche und Erkundungsgänge unternommen. In den einen der kleinen Bande habe ich mich zugegeben etwas verguckt. Es entsteht irgendwie besonders eine innige Beziehung, wenn man vom ersten Tag das Leben eines solchen Hundes mit verfolgen darf. Das tägliche Wiegen ist mittlerweile nicht mehr nötig, ich genieße es demnach umso mehr, wenn auf mein Pfeifen sich einmälig die Ohren spitzen und der Kleine Kerl auf mich zu wankt. Ach ja...
... erste Unstimmigkeiten |
Mit meinem Cabinzimmermitbewohner habe ich nun nach gut einem Monat das gesamte Holz gesägt, gespaltet und gestapelt. Durch einen waghalsigen Stuntversuch, neben dem ATV zu sliden, der leider in die Hose ging, merke ich heute ein bisschen mein Knie. Anstelle anzuhalten meinte Martin, über mein Bein fahren zu müssen. :D Es ist nichts schlimmeres passiert, der Trialer war leer, ich habe damit allerdings mal wieder für eine unglaublich lustige Situation gesorgt. Wir kamen aus dem Lachen einfach nicht raus, diese Geschichte, wie ich „überfahren“ wurde, wird mich noch lange zumindest bei den Mahlzeiten begleiten.
Durch diese „Holzerei“ liegen nun nur noch vereinzelte Stücke auf dem Holzplatz, die nächste Lieferung ist schon angesetzt, hingegen diesem Post, der sich nun doch dem Ende neigt, steht in Bezug auf Holzverarbeitung noch kein Ende in Sicht!
Ich hoffe, dass sich auch alle ordentlich mit Holz für den Winter eingedeckt haben und sende wieder mal ganz viele liebe Grüße aus Kanada.
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