Nebelschwaden steigen aus dem Takhini River auf; -19°C.
...immerhin schon rund 15cm! |
Zwischen den Bäumen, zugegeben nicht weit von der main lodge entfernt, stehen drei Zelte. Die Berge im Hintergrund, das Heulen der Huskies könnte ebenso von Wölfen stammen, nur das Knattern des Generators stört die Atmosphäre, trotzdem fühlt man sich halt doch ein bisschen wie in der Wildnis. Mit drei Lagen Hosen, Omas besten Wollsocken, einigen T-Shirts, einem Fließ und meiner Mütze, sind sogar im meinem, für deutlich wärmere Temperaturen gedachten, Schlafsack, die doch schon etwas kühleren Nächte auszuhalten. Natürlich hatten diese Übernachtungen einen tieferen Sinn: Die Zelte mussten für die anstehenden Touristentouren getestet werden. Mein Resultat ist befriedigend. Die weißen Zelte könnten, meiner Meinung nach, ruhig einen Boden haben, ohne genügend Schnee zieht der Winde unter den Seitenwänden durch; ich hatte den Seitenschlafplatz! Ich denke, wenn man dann auch noch nachts die kleinen Zeltofen benutzt, sollten auch die Gäste die Nächte in den Zelten überstehen.
An einem schönen Wintertag der letzten Wochen war dann Holzzeit. Ich höre gerade die Hörbücher von Walter Moers, ich denke ich sollte diesen Begriff neu charakterisieren; Der erste der Holztrucks kam an. Unglaublich viel Holz! Betrachten von der Sichtweise, dass ich mit meinem Hüttenkollegen Martin die Kettensägen managen, ist es wirklich unglaublich viel.
Der Trucker musste sich einfach toll vorkommen: Während er mit dem Abladen der Stämme beschäftigt war, was so viel heißt wie Sicherungen lösen, einen Wagenheber unter die Ladung setzen und dann mit dem Truck solange ruckartig hin und her fahren, bis das ganze Zeug runter fällt, standen die zwei deutschen WWOOFer mit laufenden Kameras daneben. Doch, der Typ hatte den Durchblick. Frank stand ebenfalls routiniert daneben: „Welcome to the Yukon!“ Dieser Spruch wird mir in Erinnerung bleiben, in diesem weiten Wälderland herrscht einfach ein andere Rhythmus.
Um es noch einmal aufzufassen; Wir sind nun schon fünf Tage mit dem unglaublich vielem Holz beschäftigt. Ein Hoch auf meinen Kettensägenkurs back in Germany.
jep, es ist viel Holz!!! (Foto: M. Zech) |
(Foto: M. Zech) |
Die Tage gehen ins Land. Während man sich an den Tagesrhythmus längst gewöhnt, die freien Tage und die pen cakes am Sonntag zu huldigen und das Team zu lieben begonnen hat, kann man „meinen“ sechs kleinen Rackern wahrlich beim Wachsen zu gucken, der schwerste der Bande hat bereits die Kilogrenze überschritten. Ich bin doch irgendwie stolz, das tägliche Wiegen ist immer wieder aufs neue einfach toll. So krieche nun schon den zehnten Tage tagtäglich in die Hundehütte, positioniere die kleine Waage auf dem Stroh und schalte meine Kopflampe an. Vor allem der kleine cowdog hat es mir angetan. Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem die Wollkneule endlich das wirklich Licht der Welt erkenne können, die Augen öffnen.
Die letzten Tage hat es geschneit. Mittlerweile liegen rund 15cm, Tendenz steigend. Durch diesen „Schneeeinbruch“ ist endlich die lang erwartete Schlittensaison eröffnet und die wirkliche Musherei eingeleutet worden. Damit sich die Schlitten den Weg durch die verschneiten Waldtrials bahnen können, bin ich in das Schneemobilfahren eingewiesen worden. Mein Job, den Schnee zu plätten und somit die Trials befahrbar zu machen. Ich sage nur so viel, es gab schon lustige Situationen bezüglich dieser Schneewalzen. So werde ich mir nun doch einmälig die Trialstrecken einprägen müssen, momentan kann es noch ziemlich schnell passieren, dass ich die richtigen Abzweigungen verpasse. Naja, bis jetzt sind die Touristen immer heile und zufrieden zurück gebracht worden.
Durch den Start der Schlittensaison, das vorerst letzte ATV-Training |
Also nach meiner Meinung hätte man doch Spanngurte benutzen sollen! |
So, ich werde jetzt trotz meines freien Tages auch noch ein paar nützliche Dinge tun, hier also meine allerbesten Grüße und bis zum nächsten Mal!
Cheers aus dem verschneiten Yukongebiet
Eindrucksvolle Bilder - mach dir nur viele warme Gedanken, dass du gut durch den Winter kommst.
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