Auch wenn sich langsam der Frühling bemerkbar macht, so ganz kann hat sich der Winter noch nicht verabschiedet, zumindest nicht an diesem Morgen. Um acht Uhr in der Früh mache ich mich von der Fischfarm, auf der ich Martin besucht habe, auf den geplanten „Highway Hike“. Vor mir liegen rund 25 Kilometer, mein Hauptgepäck wurde mir bereits per Taxi zum Kennel geschickt, sodass ich heute nur meinen kleinen Rucksack zu schleppen habe; Ein Vorteil wenn das Gepäck auf Kosten der Fluggesellschaft vergessen wird. Zum Glück habe ich eine alte Decke mit, die mir bei den herrschenden -20°C über die ersten Stunden als Schalhalstuchmütze dient. Auch meine Handbedeckungen sind leider im bekannten Seesack, die alten, zerlöcherten Handschuhe von Martin erfüllen aber zumindest auf Placebobasis ihren Dienst hervorragend.
Meine Wanderung erstreckt sich über gut 20 Kilometern auf der Asphaltpiste. Nach dem dreihundertsten Auto, das mir entgegen kommt höre ich auf zu zählen, je weiter ich mich allerdings von Whitehorse entferne, desto mehr ebbt der Verkehr ab. Mein Frühstück, das ich mir am Vortag besorgt habe ist gefroren, da es nicht so viel auf einem Highway zu sehen gibt, spare ich mir die Pause und verzehre die kalten Brötchen während des Marschs, zu trinken gibt es slush-water.
Nach rund vier Stunden erreiche ich vertrautes Gelände; Vor mir erstreckt sich der Husky Trial, eine gute halbe Stunde trennt mir nur noch vom Kennel.
Das Wiedersehen ist herzlich, ich stiefel zwischen den gesamten Hundehütten durch, auch mein Zimmer finde ich erstaunlich unverändert vor, es dauert nicht lange und ich habe mich wieder eingelebt.
Meine Tage auf Muktuk kann ich nun wieder als Guide etwas Geld verdienen. Die Natur ist nach wie vor atemberaubend.
Auf einem der fullday-trips lerne ich eines der nettesten, kanadischen Ehepaare kennen (das steht auf jeden Fall für mich fest). Barbara (Barb) and Robert (Bob) sind einfach herrlich. Sie kommen schon seit Jahren zum Hundschlittenfahren mit ihrem Van zu Muktuk, dieses Jahr habe ich die Ehre sie hier zu treffen. Nicht genug, dass wir auf dem Trip einfach unglaublich viel zu lachen und zu erzählen haben, Bob lädt Mads und mich an meinem freien Tag zum Snowboarden ein. Ich packe morgens ein paar Sachen zusammen, als ich zur Mainlodge komme, ist der Van samt Anhänger und ATV schon startklar; Bob fährt mit uns in die richtigen Berge. Mit seinem ATV bringt er uns auf den Haeckel Hill, den gesamten Vormittag verbringen wir damit, mit dem zusammengeflickten Snowboard die Trails hinuter zu heizen. So viel Spaß hatten wir lange nicht, auch Bob scheint fröhlich darüber zu sein, den Berg hoch und runter zu fahren. Er wartet jedes Mal in waghalsigen Positionierungen neben den Trials, schießt Fotos und scherzt in einer Tour über die Vorteile eines privaten Berges samt Lift. Am Nachmittag kündigt sich der Muskelkater an, wir hatten unglaublich viel Spaß. Am Ende lädt er uns zu alledem zu einer heißen Schokolade und einem Donut ein. Herzlichsten Dank an dieser Stelle (wie kann man nur so unglaublich nett sein)!!!
Diesen Tag wird man wohl nie vergessen.
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